Geschichte der Polytechnischen Schule

1966 wurde das 9. Pflichtschuljahr in Österreich eingeführt. Eine Möglichkeit war es, im Polytechnischen Lehrgang (später umbenannt in Polytechnische Schule) dieses zu absolvieren.

Die Polytechnische Schule Hallein startete als erste Schule im Bundesland Salzburg mit einem eigenen Schulgebäude im ehemaligen Gebäude der Berufsschule Hallein am Niedertorplatz 1. Dieses Haus ermöglichte die Unterbringung von vier Klassen. Pflichtgegenstände, wie Leibeserziehung, Hauswirtschaft und Knabenhandarbeit mussten an anderen Schulen unterrichtet werden. Zum ersten Leiter dieses neuen Schultyps wurde Regierungsrat Rudolf Müller ernannt, der später Bezirksschulinspektor und dann Bürgermeister der Stadt Hallein wurde.
Der Polytechnische Lehrgang umfasste damals die Schulsprengel Hallein-Stadt, Hallein-Burgfried, Dürrnberg, Oberalm, Puch, St. Jakob, Adnet, Krispl, Gaißau, Vigaun, Rengerberg, St. Koloman und Tauglboden.

Im Jahr 1972/73 wurde der Schulversuch „Leistungsdifferenzierter Unterricht“ in den Fächern Deutsch und Mathematik sowie drei alternative Gegenstandsbereiche (Technischer Bereich,
Wirtschaftskundlicher Bereich und Sozialkundlicher Bereich) eingeführt, was aus heutiger Sicht eine Pionierleistung des Schulwesens in Österreich war. (Sogar eine Vorbildwirkung für eine AHS-Reform, laut dem damaligen Sektionschef im Unterrichtsministerium Leo Leitner).

1974/75 wurde DPL Franz Einfalt mit der Schulleitung betraut. Der Schülerstand wuchs auf 150 Schüler (durch den Neueintritt der Schüler aus den Gemeinden Kuchl und Golling) an und brachte erhebliche Schwierigkeiten bei der Unterbringung mit sich. In diesem Jahr wurde der Schulgemeinschaftsausschuss (SGA) erstmalig eingeführt, ebenso der Schulversuch „Verbesserte Qualifikation“. Den Schülern bot sich dadurch die Möglichkeit, am Ende des Schuljahres die Noten aus den Abschlusszeugnissen der Hauptschule in den Gegenständen Deutsch, Mathematik und Englisch durch schriftliche und mündliche Prüfungen zu verbessern.

Im Jahr 1976/77 besuchten bereits 198 Schüler in sieben Klassen die Schule. Eine Führung von gemischten Klassen war aus sanitären Gründen nicht möglich. Die Mädchen besuchten daher in drei Klassen die Expositur in der Wichtelhuberstraße „Grüner Baum“.

In diesem Jahr begannen auch bereits die Vorbesprechungen und Verhandlungen über den Neubau des Polytechnischen Lehrganges in Hallein-Gamp.
Am 18. Juni 1979 fand am Volksfestgelände Gamp die Spatenstichfeier für den Polytechnischen Lehrgang statt.
Ab dem Schuljahr 1979/80 übernahm DPL Arno Karschies die Schulleitung.

Zu Beginn des Schuljahres 1981/82 wurde der Neubau bezogen. Die feierliche Eröffnung des neuen Schulgebäudes fand am 23. Oktober 1981 mit einer „Ausstellung über den Schulbau in der Stadt Hallein“ statt. Dieses Schuljahr war geprägt von besonders vielen Neuerungen. Es wurde der Schulversuch „Ganztagsschule“ neben dem Regelschulsystem eingeführt ebenso die 5-Tage-Schulwoche, eine Schülerausspeisung ermöglicht und eine Schülerbibliothek errichtet. Ebenfalls bekam die Schule eine moderne Schullehrküche, in der auch HS-Arbeitslehrerinnen ihre eigenen Hauptschüler unterrichteten. Eigene, große, helle Werkräume und ein Fotolabor wurden neu ausgestattet.

Im Schuljahr 1982/83 führte man den Schulversuch „Bunte Klasse für 10- bis 15 Jährige“ ein. In dieser Klasse erhielten Gastarbeiterkinder, die erst kurz in Österreich waren, in erster Linie Unterricht in Deutsch, damit die Sprachkenntnisse bald dafür reichten, dass die Schüler dem Unterricht in einer Hauptschule oder dem Polytechnischen Lehrgang folgen konnten.

Im Schuljahr 1982/83 fand zum ersten Mal die Berufspraktische Woche statt. Bei dieser Schulveranstaltung durften die Schüler erstmals vier Tage ihren Wunschlehrberuf einmal so richtig erleben. Diese Berufspraktische Woche findet bis heute bei allen Schülern großen Anklang.
Im Schuljahr 1986 wurde Informatik in das Unterrichtsprogramm des Polytechnischen Lehrganges aufgenommen. Auch Hauptschüler wurden damals in unserem Informatikraum unterrichtet.

1993 startete im Bundesland Salzburg der Schulversuch „Poly 2000“. Dieser wurde ab September 1997 mit einem ganz neuen Lehrplan (ca. 50 % Allgemeinbildung und ca. 50 %
Fachbereichsausbildung) ausgestattet.
Damals wurde der Polytechnische Lehrgang in Polytechnische Schule umbenannt.

1999 begann an der PTS Hallein das Projekt Schulsozialarbeit unter Mag. Martin Steger vom Verein Neustart, wobei unsere Schüler sogar einen Film über Mobbing gestalten konnten.

Im Jahre 2006 verabschiedete sich Direktor Oberschulrat Arno Karschies in den wohlverdienten Ruhestand.
Ihm folgte Direktor Michael Pann, der am 31. Jänner 2020 in den Ruhestand trat.
Ab 1. Februar 2020 übernimmt Frau SR OLPTS Johanna Fink, BEd, die Leitung der Schule.

Zur großen Freude der Leiterin, den Lehrern und dem Hauspersonal begann 2019 der Umbau der Polytechnischen Schule. Eine neue Direktion und ein neues Konferenzzimmer im ersten Stock des Bauwerkes kann als sehr gelungen bezeichnet werden. Durch die Stadtgemeinde Hallein, unter Bürgermeister Alexander Stangassinger, und die Sprengelgemeinden, wird die PTS behindertengerecht, mit dem Einbau eines Lifts in diesem Schuljahr und modernem Mobiliar ausgestattet. Des Weiteren entsteht im ersten Stock eine neue Pausenhalle, in der sich die Schüler und Schülerinnen sehr wohl fühlen werden.
Die Kombination Kindergarten Hallein-Gamp (der aus Platzgründen vor vier Jahren im Erdgeschoß eingerichtet worden war) und Polytechnischer Schule hat sich als äußerst positiv und bereichernd herausgestellt. Diese beiden Altersgruppen harmonieren bestens, sei es in gemeinsamen Vorleseprojekten oder Malgruppen.
Das Ergebnis sind immer glückliche Kindergesichter und Jugendliche, die viel für das Leben mitnehmen können.

Schule ist schön!

Nach wenigen Wochen begann eine für alle überraschende, völlig unerwartete Zeit eines anderen Schullebens. Ab 13.März 2020 hatte das Covid-Virus auch unsere Schule fest im Griff. Es begann der erste Lockdown. Lehrer, Schüler und Eltern stellten sich rasch auf diese außergewöhnliche Situation ein. Die Lehrer unterrichteten die Schüler teils im Distance-Learning und anschließend ab Mai 2020 im Abteilungsunterricht (Schüler waren abwechselnd nur jeden zweiten Tag in die Schule anwesend). Trotz dieser schwierigen Situation konnten alle Schüler das Schuljahr positiv abschließen.

Am letzten Schultag des Schuljahres 2019/20 zur Schuljahresabschlussfeier und anschließenden Zeugnisüberreichung konnten sich alle Schüler auf der Tribüne der Sportanlage Hallein-Gamp nach Monaten das erste Mal gemeinsam wiedersehen.

Dankenswerterweise übernahm zur Freude aller Bürgermeister Alexander Stangassinger die Zeugnisverteilung und hob erneut die Bedeutung der Polytechnische Schule Hallein hervor.

Die Ferienzeit begann und unsere Schüler traten alle eine Lehre an, einige wenige wechselten in eine weiterführende Schule.



Abschlussklasse 19/20

Mit Beginn des Schuljahres 2020/21 konnten die letzten größeren Umbauarbeiten abgeschlossen werden. Die gesamte Planung der Innenausstattung übernahmen von Seiten der Schule dankenswerter Weise Frau Kollegin Wallinger und Herr Kollege Wallmann. Durch den Umbau entwickelte sich die PTS-Hallein zu einer wirklichen Wohlfühlschule, wie man auf den Fotos gut erkennen kann

Großer Dank geht erneut an Herrn Bürgermeister Alexander Stangassinger und den für den Umbau zuständigen Mitarbeitern der Stadtgemeinde Hallein, die uns dieses jetzt so gut ausgestattete Schulhaus ermöglicht haben. Gedankt gehört aber auch allen Kollegen, Mitwirkenden sämtlicher Gewerke und dem Reinigungspersonal (vor allem Frau Martina Nedarost), die sich unermüdlich dafür einsetzten, dass zeitgerecht zu Schulbeginn die Schüler in der schönen neuen Schule unterrichtet werden konnten.

Das Schuljahr 2020/21 wurde empfindlich durch drei Lockdowns gestört. Trotzdem konnten die Schüler entweder im Distance-Learning oder im Präsenzunterricht wieder bestens auf das Berufsleben vorbereitet werden.

Ein einziges Mal seit Bestehen der Polytechnischen Schule Hallein musste im Schuljahr 2020/21 wegen der vielen Corona-Infektionen von Schülern die Schule für eine ganze Unterrichtswoche geschlossen werden und ins Distance-Learning gewechselt werden.

Trotz dieser widrigen Umstände konnten jedoch auch in diesem Schuljahr in den „Corona-Pausen“ etliche Schulveranstaltungen und Projekttage stattfinden, so zum Beispiel die Berufspraktischen Tage, das Fahrsicherheitstraining des ARBOE in Strasswalchen, Vorträge von Porsche, Salzburg AG und der ÖBB und eine Fahrt im Rahmen der Projekttage nach Mauthausen.

Alle Schüler beendeten auch in diesem Schuljahr ihre Pflichtschulzeit positiv und traten im Laufe des Sommers ihre Lehrstellen an oder setzten im September ihr Schulleben an einer weiterführenden Schule fort.

Das Schuljahr 2021/22 begann mit 42 Schülern weitgehend ohne Beeinträchtigungen. Es wurden in der Orientierungsphase wieder die Berufspraktischen Tage durchgeführt. Einige Schüler konnten dabei bereits ihre zukünftige fixe Lehrstelle finden.

Es fanden etliche Veranstaltungen statt, so zum Beispiel der Workshop mit der Bauinnung und verschiedene Firmen konnten sich an der Schule präsentieren.

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